Facebook – interessant für KMU?
Facebook ist die grösste soziale Plattform der Welt. Mittlerweile haben darin rund 30 Millionen KMU ein Profil. Trotzdem fragen sich viele kleinere Unternehmen, ob sich eine Präsenz für sie lohnt.
Für Wen?
Eine Facebook-Seite ist für Unternehmen interessant, die über eine gepflegte und aktuelle Website mit oder ohne Corporate Blog verfügen, regelmässig aktuelle und relevante Neuigkeiten zu erzählen haben und auch bereit sind, dies zu tun – also die personellen Ressourcen dafür bereitstellen. Für bekannte Marken ist die Präsenz ein Muss, und auch Unternehmen, die eine lokale Kundschaft ansprechen, sollten die Möglichkeiten des Netzwerks nutzen. Denn sie können Ortsinformationen hinterlegen und ihre Kunden dazu ermuntern, deren Besuch im Geschäft durch ein Check-in Freunden mitzuteilen, was einer Empfehlung gleichkommt. Ein wichtiges Kriterium beim Entscheid für oder gegen Facebook ist weiter, ob sich die Zielgruppe überhaupt darin aufhält oder nicht. Für B2B-Unternehmen beispielsweise sind andere Netzwerke wie Xing oder LinkedIn möglicherweise interessanter.
Wozu?
Eine Social-Media-Präsenz verrät weit mehr als eine blank polierte Unternehmenswebsite. So sehen Fans, wie aktiv das Unternehmen ist, wie es auf Posts reagiert, wie viele Fans es hat und was andere vom Unternehmen und seinen Produkten halten. Als Absatzkanal ist die Bedeutung von Facebook marginal, vielmehr streben Unternehmen mit einer Präsenz qualitative Ziele wie Kundenbindung, Markenpflege, Imagebildung oder Bekanntheit an.
Auch Personalrekrutierung, die Bekanntmachung von interessanten Inhalten wie Videos oder Whitepapers (Seeding) und der positive Einfluss auf das Ranking der Firmenwebsite in Suchmaschinen können Anlässe für Facebook-Aktivitäten sein. Der grosse Nutzen aber besteht darin, eine Fangemeinde aufzubauen und diese durch eine konsistente und authentische Kommunikation langfristig zu begeistern – was sich indirekt natürlich ebenfalls auf den Umsatz des Unternehmens auswirkt. Die Interaktion mit Kunden und Interessenten liefert zudem wertvolle Markteinblicke, die sich mittels Social Monitoring weiter vertiefen lassen.
Als Erstes gilt es, einen Kurzlink (z.B. www.facebook.com/swisspost) zu definieren, dann die Unternehmensseite zu gestalten und in der Chronik die wichtigsten Meilensteine zu veröffentlichen. Steht die Präsenz, ist wichtig, bestehende und potenzielle Kunden darauf aufmerksam zu machen und dazu zu bewegen, das Unternehmen zu «liken». Denn wer liked, wird zum Fan und erhält somit automatisch die Posts des Unternehmens. Facebook bietet zahlreiche kostenpflichtige Werbemöglichkeiten an, die sich unter anderem dazu eignen, Fans zu gewinnen. Die Einblendung lässt sich nach Standort, Demografie und Interessen der Nutzer steuern. Daneben ist entscheidend, über die Facebook-Seite regelmässig zu posten, also Kurzinformationen zu publizieren, mit dem Ziel, die Fans zu informieren, zu involvieren und dazu zu ermuntern, interessante Inhalte mit Freunden zu teilen. Und schliesslich ist entscheidend, eingehende Posts zeitnah, kompetent und sympathisch zu beantworten.
Was?Die Inhalte der Posts müssen aktuell und für die Zielgruppe relevant sein. Laut der Studie «Welche Inhalte in Facebook funktionieren» von der Brandingagentur knallgrau erzielen Posts mit Gewinnspielen, Preisnachlässen und Coupons bei Facebook das höchste Engagement. Schlecht schneiden hingegen Tipps und Branchennews ab. Sinnvoller als Studien zu lesen ist jedoch, via Analysetool – zum Beispiel das Facebook-Analytics-Programm «Insights» – zu beobachten, was die Fans interessiert, und die Inhalte darauf abzustimmen. Dabei ist auch bei Facebook wichtig, Geschichten zu erzählen.
Möchte ein Unternehmen Personal rekrutieren, sollte es nicht bloss Stellenangebote posten, sondern Einblick ins Firmenleben geben, indem es Charakter zeigt und aktuelle Begebenheiten erzählt. Handlungsaufforderungen brauchen solche Posts übrigens nicht zwingend, bezahlte Anzeigen hingegen schon. Social Media eignen sich wie schon erwähnt auch ideal, um interessante Videos, Whitepapers, Fachartikel oder Infografiken zu bewerben.
Auch Links auf spannende Onlinepublikationen aus externen Quellen können Anlass für einen Post sein. In öffentlichen Diskussionen lassen sich zudem gezielt Themen platzieren, die mit der Marke oder dem Unternehmen assoziiert werden (Agendasetting).
Ganz gleich, welchen Stellenwert eine Facebook-Präsenz für ein Unternehmen hat: Eine gut gepflegte Firmenwebsite ist nach wie vor das Zentrum einer jeden Onlinestrategie. Um den Aufwand für einzelne Personen im Rahmen zu halten, kann es sinnvoll sein, mehrere Mitarbeiter mit Teilaufgaben wie dem Moderieren, Posten, Werben oder Analysieren zu betrauen und entsprechend die Rechte zu vergeben. Zu empfehlen ist zudem, die Page Guidelines zu lesen, um nicht Gefahr zu laufen, dass Facebook die Seite durch ein Missachten der Regeln löscht.
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